BieneSchlagzeilen, wie „Stirbt die Honigbiene, dann stirbt auch der Mensch!“, waren in den letzten Jahren in den Zeitungen zu lesen. Auch die Hummel ist inzwischen vom Aussterben bedroht.
Noch lebt auf dem Gelände der US-Armee in Bamberg die Sandbiene. Was geschieht mit dieser Art nach der Konversion? Was wird mit der Holzbiene geschehen?
In unserer unmittelbaren Umgebung leben unzählige Wildbienen. Wir nehmen diese gar nicht wahr, vielleicht zerstören wir gerade deshalb ihren Lebensraum. Wir können diesen Wildbienen helfen, indem wir einen alten morschen Baum stehen lassen, einen Haufen Heu oder Stroh liegen lassen. Und in allen Baumärkten können wir Insektenhotels für diese Bienen erwerben. Wer ein Insektenhotel lieber selbst bauen möchte, findet im Internet leicht eine Anleitung dafür.

Weltweit gibt es nach Wikipedia 70000 Bienenarten, davon etwa 500 Arten in Deutschland. Wie alle Lebewesen haben auch Bienen Krankheiten und Schädlingsbefall. Der bekannteste Schädling ist die Varroamilbe. Diese befällt die Biene bereits in der Brut, so dass sie schon beim Schlüpfen aus der Zelle körperlich geschädigt ist. Als Folge kann sich das Bienenvolk nicht entwickeln: Es sind nicht genug Bienen im Insektenstaat, welche Nektar sammeln können. Letztendlich führt das dazu, dass das Volk abstirbt.

Die Hummel ist noch fleißiger als unsere Honigbiene. Diesen „Honig“ kann der Mensch nicht ernten. Das Hummelvolk hat keine Struktur, welche eine Entnahme von Honig möglich macht.

Die Honigbiene bestäubt unsere Obstbäume, den Raps, welcher auch als nachwachsender Rohstoff genutzt wird, und viele andere Pflanzen und Gehölze, deren Früchte wir Menschen ernten und essen. Auch der Wald ist abhängig von unseren Bienen. Wer kennt nicht unseren Waldhonig? Auch hier leisten unsere Bienen Schwerstarbeit. Den Nektar ernten wir Imker als Honig.

Bereits jetzt kauft Deutschland allerdings jedes Jahr etwa 70 Tonnen Honig weltweit nach, um den eigenen Bedarf zu decken. Die Veränderungen in unserer Landschaft und die Flächenversiegelung durch Straßenbau, Wohnungsbau und gewerbliche Neubauten nehmen unseren Bienen immer mehr Fläche für Nahrungssuche. Inzwischen finden unsere Bienen in Städten schon mehr Nahrung als in ländlicher Umgebung.

Auch Fungizide und Pestizide schaden unseren Bienen. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Bienen die mit diesen Chemikalien in Kontakt kommen, nicht sofort sterben. Sie finden einfach den Weg nicht mehr ins Bienenvolk zurück. Inzwischen hat Die EU drei Pestizidwirkstoffe verboten. Die Wirkstoffe (Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam) dürfen für zwei Jahre nicht mehr verwendet werden.
Zwei Jahre sind ein Anfang, letztendlich ein zu kurzer Zeitraum. Mein Opa hatte bereits Bienenvölker auf dem Hof. Mein Vater und befreundete Imker haben mich die Imkerei gelehrt.

Die Imkerei braucht Nachwuchs. Für mich ist Imkerei ein Ausgleich zu meinem hektischen Arbeitsalltag. Wer an Bienenhaltung interessiert ist und unserer Natur dadurch helfen möchte, kann am Lehrbienenstand am Rathaus in Scheßlitz Einblick bekommen. Erfahrene Imker bieten auch eine Patenschaft an. Fragen sie in Ihren Imker in der Nachbarschaft, er hilft gerne weiter.

Wolfgang Hemmer
13.04.2014